Schulforschung (aktuelle Forschungsprojekte)

Projekt „Schulische Hausaufgaben(-betreuung) aus der Perspektive von Kindern. Eine Sekundäranalyse der StEG-Tandem-Daten“

Neben sportbezogenen Angeboten sind Hausaufgabenbetreuung (oder Lernzeiten), die quantitativ häufigsten Angebote an Ganztagsschulen. Zur Hausaufgabenbetreuung als Ganztagsangebot an Schulen wurden bisher die Perspektiven von Eltern – die sich eher unzufrieden mit der Hausaufgabenbetreuung an Ganztagsschulen äußern – und die Problematiken bezüglich der Zuständigkeit von Lehrkräften – de sich meist nur für ihr eigenes Fach zuständig fühlen und die individuellen Lernvoraussetzungen und –ziele der Schüler*innen eher nicht kennen – sowie die Zusammenarbeit zwischen Schule und Jugendhilfe beforscht. Jedoch ist in der Hausaufgabenforschung die Perspektive von Schüler*innen auf die schulische Hausaufgabenbetreuung bisher kaum thematisiert worden. Um dies zu ändern, werden kontrastive Fallbeispiele zwischen den unterschiedlichen Schulen sowie der Organisationsform (Hausaufgabenbetreuung vs. Lernzeit) zu drei Erhebungszeitpunkten hinsichtlich der Forschungsfragen untersucht, um mit Hilfe der Aufarbeitung der Daten der StEG-Tandem Studie einen DFG-Antrag zu verfassen.

Das Projekt wird von Dr. Pia Rother (Institut für Erziehungswissenschaft, AG Allgemeine Erziehungswissenschaft) und Dr. Markus Sauerwein (Fliedner Fachhochschule Düsseldorf, Theorien Sozialer Arbeit, Internationale Soziale Arbeit) durchgeführt.

 

Projekt "Fachlichkeit in Interaktionen: Vermittlungs- und Aneignungsprozesse im Kontext von Inklusion und Exklusion"

In dem interdisziplinären Forschungsprojekt werden sprachliche Lern- und Bildungsprozesse in unterrichtlichen Interaktionen an inklusiven und exklusiven Schulformen aus einer fachdidaktischen und sozialwissenschaftlichen Perspektive erforscht. Zur Anwendung kommt ein innovatives Forschungsdesign aus dokumentarischer videobasierter Unterrichtsforschung, sprachwissenschaftlichen Analysen sowie Methoden der Spracherwerbsforschung. Das stellt für die aktuelle Schul- und Unterrichtsforschung einen höchst relevanten und innovativen Beitrag dar. Insbesondere das Zusammenführen der Rekonstruktion von fachlichem Lernen in unterrichtlichen Interaktionen mit der Reflexion von Inklusion und Exklusion (auf der Ebene von Schulformen) knüpft an virulente Herausforderungen der Lehrerbildung an. Damit kann das Verbundprojekt einen bedeutsamen Beitrag für die thematische und insbesondere interdisziplinäre Weiterentwicklung des ZSBH leisten.

Das Projekt wird von Jun.-Prof. Dr. Anja Hackbarth (Institut für Erziehungswissenschaft, AG Schulpädagogik) und Prof. Dr. Anja Müller (Deutsches Institut, Spracherwerb und Sprachdidaktik des Deutschen) durchgeführt.